Wenn Eltern ihre Kinder misshandeln

Bürgerbeauftragte Barbara Schleicher-Rothmund zur Koblenzer Studie

„Die Studie der Hochschule Koblenz zum Thema Kindesmissbrauch ist ein weiterer wichtiger Schritt dieses Thema in der Öffentlichkeit zu behandeln“, so Barbara Schleicher-Rothmund, die seit dem 1. Mai die neue Bürgerbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz ist. Bei ihr ist auch die im Jahr 2017 neu eingerichtete Beschwerdestelle für Kinder und Jugendliche angesiedelt. „Wir müssen Kindern eine Stimme geben, damit sie sich bei Bedarf an öffentliche Stellen wenden können, damit ihnen geholfen wird.“

Rheinland-Pfalz hat die Aufgabe einer Ombudschaft für Kinder- und Jugendliche im Mai 2017 bei der Bürgerbeauftragten angesiedelt. Kinder, Jugendliche und ihre Eltern sollen so die Möglichkeit erhalten, sich niedrigschwellig an eine unabhängige Institution zu wenden, die einen Klärungs- und Vermittlungsprozess gestaltet. Für Rheinland-Pfalz war dies auch die Konsequenz aus der Aufarbeitung der Heimerziehung der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrtausends.

Die Beschwerdestelle für Kinder- und Jugendliche gibt Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern die Möglichkeit, sich niederschwellig, unbürokratisch an eine unabhängige Institution zu wenden, um einen Klärungs- und Vermittlungsprozess zu gestalten.

Die Beschwerdestelle informiert den vorgenannten betroffenen Personenkreis über deren Rechte, berät, welche Möglichkeit es gibt, sich gegen eine ungerecht empfundene Entscheidung zu wenden, sucht gemeinsam nach Lösungen, wie man eine Situation verbessern kann und begleitet bei Notwendigkeit im Einzelfall zu Terminen zum Jugendamt oder zu einem freien Träger der Jugendhilfe.

Zielsetzung der Beschwerdestelle ist u.a. die Unterstützung der Jugendämter und Jugendhilfeeinrichtungen bei der Verbesserung von Beteiligungs- und Beschwerdestrukturen, die unbürokratische, kostenlose Unterstützung und Begleitung in Konfliktfällen, die Sensibilisierung für Kinderrechte und das Wirken als Lobby für Kinder- und Jugendrechte.

Barbara Schleicher-Rothmund wird die beiden Leiter der Arbeitergemeinschaften der Jugendämter Nord und Süd zu einem Gespräch einladen, um mit ihnen über Anregungen und Konsequenzen aus der Studie zu beraten.