Die Polizei und Minderheiten – das Beispiel Antiziganismus

Zum 17.10.2017 lud die Antidiskriminierungsstelle des Bundes und des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz in Berlin ein. An der Veranstaltung unter dem Titel „Die Polizei und Minderheiten – das Beispiel Antiziganismus“ nahmen über 100 Interessierte aus Polizei, Politik, Zivilgesellschaft und Medien teil. Dieter Burgard, Bürgerbeauftragter des Landes Rheinland-Pfalz und Beauftragter für die Landespolizei begrüßte Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes sowie Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma sowie seinen Stellvertreter Jacques Delfeld aus Landau. Markus End stellte die neue Studie „Antiziganismus in der Polizei – Formen ethnischer Kategorisierung von Sinti und Roma durch Polizei- und andere Exekutivbehörden des Bundes und der Länder“ vor. In einer Diskussionsrunde mit Dieter Burgard, Markus End, Oliver Malchow ( Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei ), Karen Taylor ( Mitglied im Vorstand des Europäischen Netzwerkes gegen Rassismus ) unter der Moderation Andrea Dernbach vom Tagesspiegel wurde deutlich, dass Diskriminierung eine lange „Tradition“ hat und vielfältig erscheint.

In Deutschland sind gravierende Vorurteile gegen Sinti und Roma und rechtsextreme Einstellungen immer noch verbreitet, auch in der Mitte der Gesellschaft. Sinti und Roma werden dabei von allen Minderheiten am meisten abgelehnt. So bekräftigten im Jahr 2016 58,5% der befragten Menschen die Einstellung „Sinti und Roma neigen zur Kriminalität“. Diese Vorurteile greifen gerne Medien auf und prägen mit den Lebensalltag. In der Medienlandschaft gibt es bislang nur wenig Sensibilität für antiziganistische Aussagen und Darstellungen.


Foto: Antidiskriminierungsstelle des Bundes/Jan Michalko